Mittwoch, 25. Juni 2014

Zucchini-Nudel-Salat mit Tomaten-Sesam-Dressing

Hallo noch einmal an diesem sonnig-wolkigen Mittwoch!

Ja, ich habe ein bisschen Bilder gesammelt und kann jetzt Rezepte hochladen.

Hier eine meiner derzeitigen Lieblingskreationen was Salat betrifft:


"Zoodles" mit Tomatensauce auf einem Salatbett :)
Dazu braucht ihr:
2-3 möglichst gerade Zucchinis
1 Kopf Salat (ich hatte so eine fertige Mischung mit allem Möglichen, aber ich finde Romana-Salat funktioniert auch super)
2-4 Tomaten
1-2 EL Sesamkörner
1-3 getrocknete Tomaten (richtig trocken, nicht in Öl eingelegt)
optional:
1 Frühlingszwiebel
Kräuter nach Wahl (Rosmarin, Thymian,...)

Schneidet mit einem Spiralschneider oder mit einem Handschäler dünne Zucchininudeln. Lasst eine halbe Zucchini übrig für die Sauce. 

Drapiert alles schön in einer Schüssel, die auch groß genug zum Mischen ist! (Sonst gibt es eine Sauerei...)

Nun zur Sauce:
Alle restlichen Zutaten in einen Mixxer geben und mixxen bis es eine cremige Masse ist. Über das Grünzug geben und MISCHEN:


Enjoy :)

Die Tomatensauce variiere ich immer je nach Lust und Laune. Wer keinen Sesam mag, kann ihn weglassen, durch Cashews ersetzen, die Möglichkeiten sind endlos!

Nicecream :)

Hallihallo!

Heute gibt es einen Rezeptvorschlag. Ja, nur ein Vorschlag, weil ich mir sicher bin, dass das schon ganz ganz viele vor mir gemacht haben. Aber ich habe manchmal keine Ahnung, was ich mir zum Essen machen will und dann sehe ich was auf Instagram oder Pintrest und denke: "Wieso bin ich da nicht drauf gekommen?!"

Seit ich aus Taiwan nach Hause gekommen bin, war es halbwegs warm und ich hatte Lust auf Eis. Leider ist Eis für mich meistens keine Option. A) Eis enthält Milch, wenn es kein Sorbet oder vegan ist, B) Eis enthält Sorbit, das mir Bauchweh beschert und C) hier in der Gegend gibt es keine vegane Eisoption, da ich auch kein Gefrierfach habe, in dem ich gekauftes veganes Eis einlagern könnte.
Was macht klein R also?
Genau, ich gehe in den Supermarkt zur Gefrierabteilung, hole mir eine 250g-Packung gefrorene Mango und eine Packung Himbeeren, stecke die daheim in meinen geliebten Mixxer und voilá!
Selbstgemachtes Sorbet :)


Ok, so einfach ist es nicht. Mein Mixxer ist kein Highseep-500€-Megateil, sondern ein gutes Phillips-Gerät, das gerade mal 80€ gekostet hat. Für ein Studentenbudget schon recht viel. Es geht also nicht ganz so smooth mit dem Eis-machen, wie man das in diversen Youtube-Videos immer sieht. Ich muss immer etwas Wasser dazugeben und oft rühren, bzw. Masse nach unten schieben, weil das Eis in einer Glocke um den Klingen stehen bleibt und so nicht weiter püriert wird. Aber der Aufwand von 10 bis 20 min, je nachdem was ich da verarbeite, ist es wert! Ich meine, wenn ich koche brauche ich meistens mehr als 10 min.



Gestern habe ich das Ganze mal zweifarbig ausprobiert:

Die helle Hälfte ist Mango-Himbeere und die Dunkle Himbeere-Kirsch. Sehr lecker und auch von meinem nicht-veganen Freund für gut befunden. Da ich das immer direkt nach dem Einkaufen machen muss, hatte ich das Eis in den letzten zwei Wochen meistens zum Mittagessen oder Frühstück. Bei mir hält es sehr lange vor, auch wenn es kalorientechnisch im unteren Bereich liegt. Wenn ihr also auf eine hohe Kalorienzahl achtet, müsst ihr die Menge zumindest verdoppen. Meine Mango-Himbeer-Kirsch-Mischung entsprach in etwa 450 kcal.

Um gegen die sauren Himbeeren gegen zu steuern, gebe ich meistens noch ein bisschen Zucker dazu. :)

Enjoy!


Donnerstag, 5. Juni 2014

Raw Sushi

Hallo mal wieder,

als Veganer, und vor allem als HighCarbler, kann man ja GARNICHTS mehr essen ;) Kennt ihr den Spruch?

Hier ein paar meiner Sushi-Variationen ohne Reis. In Taipei ist es sehr sehr warm und da sind leichte Sachen, wie Gemüse und Obst eigentlich immer gut und manchmal will ich einfach keinen Reis kochen.
Zutaten für das rohe Sushi sind euch überlassen.
Ihr braucht eine Packung Nori, über dessen Vorteile Lars von Rohe Energie auf Youtube ein recht cooles Video gemacht hat.
Alle Zutaten dann in Streifen schneiden, die Salatblätter habe ich als zweites Wickelmaterial ganz gelassen. Bevor ihr die Noriblätte füllt, solltet ihr mit feuchten Fingern einmal über die ganze Fläche streichen, damit sie sich rollen lassen ohne zu brechen. (Normalerweise übernimmt der Reis das)
Wenn die Rollen gerollt ^^' sind, solltet ihr sie ein bisschen liegen lassen. Da ihr meistens eh mehr als eine Sushirolle machen werdet, passiert das sowieso. Schneidet die Rollen mit einem SCHARFEN Messer - et voilá! Euer Sushi ist fertig:


Zutaten:
Alfalfa-Sprossen
Karotte (in diesem Fall blanchiert, weil ich allergisch auf rohe reagiere)
Zucchini
Salat
Rotkohl
gelbe Paprika

Und, ja, ich esse ab und an Soja-Sauce und bin noch nicht bereit 100%ig darauf zu verzichten.

Itadakimasu!

Salate, Salate!

Ja, Hallo!
Heute soll es mal kurz um Salate gehen.
Dass Salate gesund und wichtig sind, weiß vermutlich jeder, aber keiner mag "das Kaninchenfutter" wirklich und ich kann diese Einstellung irgendwie auch verstehen, denn ohne ein gescheites Dressing oder eine kecke Mischung von Gemüse zwischen den Blättern finde ich persönlich Salat auch eher langweilig. Jedoch bin ich auch absolut kein Fan von grünen Smoothies oder Säften, weshalb ich mein Grünzeug also doch in Salatform zu mir nehmen muss.
Hier ein paar ganz simple Kombinationen, für die man nicht einmal großartig Küchengeräte braucht, eine große Salatschüssel, ein gutes Messer und ein Schneidbrett reichen völlig aus!

Bunter Salat No.1
 Ihr braucht:
1 - 2 Köpfe grünen Salat (welche Art auch immer, wenn ihr Eisbergsalat nehmt, reicht eines)
1/2 Kopf eines kleinen roten Kohls
2 - ? Tomaten
3 kleine Frühlingszwiebeln
1 - 2 Paprika
Basilikum/Rosmarin/...

Alles in dünne Streifen schneiden, auch den Salat, zusammen mischen, fertig!

Dressing:
für diesen Salat habe ich versucht Hummus ohne Mixer oder Küchenmaschine herzustellen, was nicht so ganz geklappt hat, aber lecker wars trotzdem.
Dafür habe ich Kichererbsen eingeweicht und zerdrückt. Das Ganze habe ich mit dem Saft zweier Zitronen vermengt und mit etwas Pfeffer abgeschmeckt. Außerdem habe ich noch 1-2 TL Tahini zugegeben.

Bunter Salat No.2
1 - 2 Salatköpfe
1/2 Kopf eines kleinen roten Kohls
1 Paprika
1 REIFE Papaya
1 Gurke

Alles wieder in Streifen schneiden und vermischen. Ihr könnt versuchen die Papaya in Nudeln zu schälen, dann wird sie von selbst zu einer Art Pampe, die sich dann mit dem Dressing vermischt, was riiiiichtig gut ist.

Dressing: 1 - 2 TL Tahini mit Zitronensaft vermischen und gut verrühren.








Salatwraps
Wer mir auf Instagram folgt, weiß, dass ich eine Obsession mit Salatwraps habe. Sie sind einfach zu simpel und lecker, als dass man sie nich mögen könnte.

Man nehme einen oder auch zwei Salatköpfe, trenne alle Blätter ab und wasche sie gründlich. Die Füllung kann alles sein, was schmeckt: Tomaten, Zwiebeln, Paprika, Mango, Apfel, Kräuter, ... ich meide derzeit Mais, weil ich den schlecht verdaue, aber wenn ihr den vertragt, dann immer rein damit! Wer mag, kann die Füllung auch kurz anschwitzen. Das ist auch sehr lecker.

Was sind eure Lieblingssalate?
Ich werde mehr davon hochladen, sobald ich wieder in meiner eigenen Küche bin, wo ich auch einen Mixer etc. habe. Aber so muss ich sagen, dass man auch nur mit den Basics super leckere Sachen zaubern kann.

Zubereitungszeit der Salate: Je nachdem wie schnell und viel ihr schneidet zwischen 10 und 30 Minuten :)

Itadakimasu!




Pain and Pleasure List

Eine große Inspiration für mich ist Freelea the Bananagirl auf Youtube, bzw. die Gründerin von 30Bananasaday.com.
Sie ist seit vielen Jahren eine HighCarblerin und mit großen Erfolg, einer Wahnsinnspersönlichkeit und einem unglaublichen Körper. (Ja, ich werde jetzt so oberflächlich, weil - gebt es zu Mädels - wir wollen alle rank und schlank sein, einen flachen Bauch und durchtrainierte Muskeln haben, die man wenigstens etwas sieht ;) ) Ich habe mir nach einigem Überlegen ihr Ebook gekauft, weil ich sie gerne unterstützen will und 20 Euro jetzt auch nicht so wehtun, wenn man damit etwas Sinnvolles anstellt. In diesem Buch und in einem ihrer Videos spricht sie von ihrer Pain and Pleasure List, die sie gemacht hat, um sich am Anfang ihrer Umstellung vor Augen zu führen, warum sie das eigentlich macht.
Es ist quasi eine Pro und Kontra-Liste für den veganen HighCarb-Lebensstil. Eine schöne Idee, wie ich finde. Ich bin noch recht weit am Anfang auf meiner Reise zum vollen HighCarb-Dasein. Das hat emotionale und praktische Gründe.
Hier meine persönliche Liste:

Pain:
(Das passiert, wenn ich zu wenig Kohlenhydrate, zu viele verarbeitete Lebensmittel, zu Fettes, zu viel Gekochtes esse)
1. Brain Fog - ich kann mich noch schlechter konzentrieren als sonst
2. Allergien verschlimmern sich/kommen wieder (vor Allem Asthma, durch Milchprodukte und zu viel Getreide)
3. Pickel mehren sich
4. Bauchschmerzen und starke Rückenschmerzen (vor Allem durch Industriezucker, schlechte Kombinationen)
5. Müdigkeit, Energielosigkeit
6. Migräne, Kopfschmerzen
7. starke Regelschmerzen
8. Stimmungsschwankungen (von zickig bis depressiv verstimmt ist alles dabei)
9. keine Libido (mein armer Freund musst darunter jahrelang leiden)
10. Genervt, ungeduldig, ... you name it

Pleasure:
1. Kaum Allergien, Heuschnupfen oder Asthma (Anzumerken ist hier, dass ich den großteil der Frühlinge zwischen 4 und 16 Jahren im Keller verbracht habe, weil ich sonst zugeschwollen bin wie Quasimodo. Obst oder Gemüse konnte ich nicht roh essen und nicht mit Haut in Kontakt bringen)
2. Ich kann ROHES Obst und fast alles Gemüse ROH essen! (Wie unter 1. schon erwähnt, hatte ich seit ich denken kann schwerste Kreuzallergien gegen Gemüse und Obst, gekoppelt mit starkem Heuschnupfen)
3. Ich kann so viel Obst und Gemüse essen, wie ich mag und muss mich danach nicht schlecht fühlen
4. Ich habe Energie!
5. Ich habe einen klaren Kopf und kann mich mit meinem Leben auseinandersetzen! Ich kriege dadurch weniger Panikanfälle und schaffe es auch mal NEIN zu sagen, wenn es wieder alles zu viel wird.
6. Meine Verdauung funktioniert. Und egal, was mein Arzt sagt, der meint, weil ich angeblich Fruktoseintolerant bin, dass ich aufpassen muss mit den ganzen Früchten, ich habe kaum noch Blähungen, es sei denn ich kombiniere falsch.
7. Keine Kopfschmerzen unter normalen Umständen. Ich habe immer mal wieder einen schlechten Tag, das kommt entweder von schlechten Entscheidungen (Uhrzeit des letzten Essens, Gekochtes zu früh, Kombinationen,...) oder von äußeren Umständen. Allgemein geht es meinem Kopf jedoch wahnsinnig gut. Früher hatte ich teilweise wochenlang Kopfweh.
8. Mehr Ausdauer beim Sport. (Ohne mehr Training oder sonstiges)
9. Kaum Regelschmerzen
10. Haare und Nägel wachsen wie doof. (Mir sind seit der Oberstufe die Haare in Massen ausgefallen, Fingernägel waren noch nie lang)
11. Die liebe Libido :D
12. Ausgeglichen, geduldig und nicht schnell gereizt
13. Insgesamt einfach GLÜCKLICH

Die Pleasure-Liste ließe sich bestimmt noch weiter fortführen.
Welche Pros und Kontras habt ihr denn so? Oder vielleicht finden sich ein paar in der Kontraliste wieder und überlegen etwas an ihrer Situation zu ändern?
Ich will betonen, dass ich noch lange nicht dort angekommen bin, wo ich gerne wäre, aber ich gehe jeden Tag einen Schritt weiter.


Montag, 2. Juni 2014

HCLF / Raw / Raw till 4 / Vegan - what's the big deal?!

Heute möchte ich kurz darüber schreiben, was es denn alles für Richtungen in der veganen Lebensweise gibt.
Viele meiner Freunde wissen garnicht genau was VEGAN denn nun eigentlich ist. Wenn ich ihnen dann erkläre, dass ich "nichts vom Tier" esse, heißt es meistens: "Wovon lebst du denn dann?!?". Um die ganze Sache nicht noch weiter zu komplizieren und mein seltsames - auf jeden Fall für den Mainstream-Deutschen - Essverhalten nicht noch mehr in den Mittelpunkt zu stellen, antworte ich darauf zumeist "ganz viel Obst und Gemüse". Glücklicherweise ist in meinem Freundeskreis die ganze Protein-Propaganda und der Ernährungskrieg, wie er in den USA zu herrschen scheint, noch nicht ganz angekommen. Soll heißen, mit sehr wenigen Ausnahmen beschäftigt sich hier niemand militant mit "der einen richtigen Ernährung". (Und auch ich halte mich mit klugen Ratschlägen und Diskussionen zurück.)
Die Tatsache, dass es die unterschiedlichsten Richtungen in dieser Bewegung gibt, ist nicht nur für Außenstehende schwer zu begreifen, sondern auch für viele Veganer selbst. Ich tendiere zum Beispiel derzeit stark in die High Carb Low Fat-Richtung. Auch bekannt als 80 10 10. Um allen Interessierten einen kleinen Überblick zu verschaffen, will ich hier kurz auf verschiedene Richtungen eingehen, damit man auch versteht, wenn ich Rezepte mit bestimmten Begriffen bezeichne.

Vegan:
An sich ist das die ungenaueste Gruppierung. Ich bin kein Freund von Schubladendenken, aber es macht es uns Menschen leichter, die Welt zu verstehen, deswegen seien mir die Kategorisierungen hier verziehen.
Als vegan bezeichnet man alle, die Tierprodukte meiden. Sowohl in der Ernährung, als auch in Kosmetikprodukten, Kleidung und Dingen, die wir im täglichen Leben benutzen.
Vegan heißt in der Ernährungsweise jedoch keineswegs gleich, dass es auch gesund ist. Wenn man sich permanent nur von Fleischersatzprodukten, wie Tofu, Seitan etc. ernährt, konsumiert man erfahrungsgemäß genauso viel Fett und Salz, wie unsere fleischfressenden Mitbürger.
Im englischen Sprachraum werden diese Veganer als "Junkfood-Vegans" bezeichnet. Klar, vegane Pizza mit veganem Käse, vegane Schokolade, Kuchen, Eis etc. schmecken ja auch super lecker.
Für mich persönlich sind sie jedoch leider nicht der Sinn der Übung. Versteht mich nicht falsch, ich esse gerne mal einen Nudelauflauf mit Käse und ich LIEBE backen und werde das bestimmt nicht aufgeben. (Ich esse lieber einen veganen Kuchen, der vielleicht nicht ganz so gesund ist, als einen "normalen" Kuchen mit Milch und Eiern) Allerdings fühle ich mich nicht wahnsinnig gut, wenn ich das dauernd mache.

Und hier kommen die anderen Ernährungsformen ins Spiel:

Raw Vegan:
Unter den Rohköstlern gibt es auch die verschiedensten Theorien, und, wie bei allem, bin ich der Meinung, dass jeder nach seiner eigenen Facon seelig werden muss. Raw Vegan oder vegane Rohkost bedeutet einfach, dass man nichts isst, was gekocht wurde. Der Grund dafür ist, dass beim Kochen  Enzyme und Vitamine verloren gehen und sich Toxine bilden. (Ich will hier nicht nähre auf die biochemischen Vorgänge eingehen, das würde ausufern) Und, das ist uns allen doch auch bekannt, oder? Man soll ja mindestens "one apple a day" essen, um gesund zu bleiben. Und auch das schwarze Zeug, was in der Pfanne entsteht, sollen wir nicht essen, weil es Krebs erregt.
Jetzt werden einige sagen "Ja, aber der Mensch hat sich doch nur so entwickelt, wie er heute ist, weil er das Feuer entdeckt hat und angefangen hat zu kochen. Ohne gekochtes Essen und nur mit Kaninchenfutter, kann man doch nicht überleben!" Dazu will ich hier nur sagen: Es mag sein, dass Gekochtes dem Überleben des Menschen hochgradig geholfen hat, aber ganz exakt kann man das nicht sagen. Auch hier gibt es Studien für und dagegen, wie das in der Wissenschaft nun mal so ist. (Auch zu diesem Thema an einer anderen Stelle mehr!)
Meiner persönlichen Meinung nach, ist ein rohköstliches Dasein etwas total Tolles, auch wenn ich persönlich noch nicht 100% raw vegan bin. Das hat verschiedene Gründe, wie Allergien, Geld und gesellschaftliche Zwänge, denen ich auch noch unterlegen bin. Man kann allerdings nicht sagen, dass alle Rohkost gesund ist, denn Gourmet Rohkost ist meiner Meinung nach genauso ungesund wie Jungfood-Veganismus. Klar kann man mal sein Lieblingsgericht nachmachen, zum Beispiel einen rohen Käsekuchen mit Cashews und Kokosöl, aber jeden Tag?

HCLF(RV) = High Carb Low Fat (Raw Vegan)
Diese Richtung wird im Netz und der entsprechenden Fachliteratur auch mit 80 10 10 betitelt, nach dem Buch von Dr. Doug Graham. Im Grunde geht es hier einfach darum 80% der zugeführten Kalorien durch Kohlenhydrate zu sich zu nehmen, 10 % durch Protein und höchstens 10 % durch Fett, wobei der Prozentsatz der Kohlenhydrate beliebig hoch sein darf, im Gegensatz zu dem von Fett und Protein. Warum das so ist, werde ich in einem anderen Post noch genauer erklären, da ich zur Zeit nicht daheim bin und auf meine Bücher etc. zugreifen kann. Wen es unglaublich interessiert, was an zu hoher Proteinzufuhr falsch ist, kann sich diesen Artikel mal zu Gemüte führen.
Wichtig anzumerken ist noch, dass 80 10 10 per se keine vegane Ernährung beschreibt. Man kann das auch mit Tierprodukten hinkriegen, allerdings bekommt man dann viel weniger auf den Teller, da Tierprodukte allgemein sehr sehr hohe Fettanteile haben. Man kann 80 10 10 jedoch sowohl als Rohköstler, als auch als Kochköstler machen und tolle Resultate erzielen. Dafür finden sich viele Beispiele auf Youtube wieder.
Warum nun neben dem Eiweiß auch das Fett niedrig halten? Wird nicht immer betont, dass Fette wichtigs ind für unsere Entwicklung? Nun, das mag sein, aber wieviel Fett braucht man wirklich?
Genügen Studien haben bewiesen, dass ein Kalorienanteil von 10% Fettkalorien in der Ernährung am sinnvollsten ist. Auch hierzu in einem anderen Post mehr. Ich persönlich fühle mich mit keinen zusätzlichen Fetten, als denen, die eh in meinem Essen sind, am Besten. (Will heißen is selbst meide Olivenöl, Margarine etc.)

Raw till 4:
... bedeutet nichts anderes, als mit einer Ration von 80 10 10 bis 4 Uhr nur Rohkost, bestehend aus tonnenweise Obst und eventuell etwas Salat, zu essen. Nach 4 Uhr kann man dann HCLF-Gekochtes zu sich nehmen, solange es eben dem HCLF Schema entspricht und salzarm bzw. salzfrei ist.
Ich muss zugeben, ich halte mich momentan noch nicht immer daran, aber ich nähere mich immer mehr diesem Schema an, da ich merke, wie gut es mir damit geht.

So, ich hoffe, ich habe etwas Einblick in diese Irrungen und Wirrungen von Begrifflichkeiten gebracht.
Ich will hier betonen, dass jeder seine eigene Entscheidung treffen muss, wie er oder sie sich ernährt.



Freitag, 23. Mai 2014

Defying Gravity - oder: Vegan, warum



Jeder oder jede, der oder die vegetarisch oder vegan lebt, kennt das. Die ständige Frage: Warum?
Ja, warum nun eigentlich?
Habt ihr darauf eine kurze und prägnante Antwort? Mich erinnert das Dilemma manchmal an die Zeit nach meinem ersten Auslandsaufenthalt, als ich dauernd gefragt wurde „Wie war’s denn so?“
Mal abgesehen davon, dass man selbst gar nicht fähig ist eine einfache und kurze Antwort darauf zu geben, sind sich die Fragestellenden meist nicht im Klaren darüber, was sie eigentlich wissen wollen. Wollen sie wirklich eine ausführliche Antwort? Wohl kaum, denn glaubt mir, zu beiden Fragen habe ich Antworten, die ganze Vorträge füllen können (und im letzteren Fall auch gefüllt haben).
Aber kommen wir zur ersten Frage, um die es hier gehen soll:
Warum vegan?
Weil es ethisch nicht anders vertretbar ist? Vielleicht, aber ehrlich gesagt war das nicht so ganz mein Grund für die Umstellung. Wie viele vor mir das schon gesagt haben, war der Grund rein egoistisch. Ich wollte abnehmen. Das hat mehr oder minder gut geklappt. Vegan bedeutet keinesfalls super gesund, wie ich schnell feststellen musste, aber das gehört in einen anderen Beitrag.
Neben meinem Abnehmwahn, hatte ich aber auch vor gesünder zu werden, als ich es bis dahin war. Ich litt (leide zum Teil noch) an starken Allergien, an Heuschnupfen, Asthma und Zuckerintoleranzen. Ich hatte mich im Internet etwas herumgelesen und gehört, dass viele Veganer so ihr Asthma und Allergien heilen konnten. Dazu müsst ihr wissen, dass ich seit ich denken kann an allen genannten Beschwerden leide. Kein Frühjahr, während dem ich nicht im Keller geschlafen habe, weil im restlichen Haus die Pollen so stark durch die Gegend trieben, dass ich zugeschwollene Augen hatte und keine Luft durch die Nase bekam. Karotten habe ich seit ich sechs war nicht mehr roh gegessen und der Saft verursacht mir Quaddeln auf der Haut, das Gleiche gilt für Kirschen und manche Apfelsorten.
Außerdem plagten mich Rückenschmerzen, Migräne und ein Blähbauch, vor allem wenn ich Zucker in irgendeiner Verbindung zu mir nahm. Die Verdauungstechnischen Beschwerden nahmen nach meinem Austauschjahr in Asien noch zusätzlich zu und danach war mein gesamter Stoffwechsel so durcheinander, dass meine Kalorienrestriktion nur noch der krönende Abschluss war.
Kurzum: I was sick of feeling sick.
Und das ist, denke ich, die beste Antwort, die ich auf das WARUM geben kann:
Weil ich es leid war mich schlecht zu fühlen.
Weil ich mir ziemlich sicher war, dass Obst und Gemüse nicht die bösen Buben sind.
Weil ich gerne gut gelaunt bin und nicht ausgebrannt, von zu wenig Kalorien.

Meine Standardantwort auf die Warum-Frage ist: „Aus gesundheitlichen Gründen.“ Das erstickt eigentlich jede weitere Diskussion im Kern.

Leider ist das Wort „vegan“ bei vielen „normalen“ Menschen – so man es eben für normal hält sich so weit von seiner Nahrung zu entfernen, dass man zwar Totes isst, aber die Augen vor der Tatsache verschließt – mit so einem schlechten Beigeschmack vermischt, dass ich trotzdem komisch angesehen werde, bzw. oft ganz schön bissige Seitenhiebe wegstecken muss.
Ich bewege mich außerhalb der gesellschaftlichen Norm. Außerhalb der Regeln, nach denen die Medien sich bewegen. Ich – wir alle, die sich gegen diese Ernährungsnorm stellen – sind eine Gefahr für die bisher aufgestellten Normen, die es einem Teil der Gesellschaft ermöglichen den Rest zu beeinflussen.
Deswegen bin ich vielen auch nicht böse für ihre Reaktion auf meine Ernährung. Selbstständiges Denken ist schwer und eigene Entscheidungen sind hart zu treffen, es ist einfacher dem zu vertrauen, was andere uns sagen. (Und da nehme ich mich selbst keineswegs aus.)
Vielleicht hilft mein kleiner Blog ja ein bisschen dabei die Informationen über den „abartigen und widernatürlichen veganen Lebensstil“ zu verbreiten. 

Keep dreaming! Shine as an example :)